Hoffnungsbarometer

Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. (Ernst Bloch)


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swissfuture Hoffnungsbarometer für 2016: Grosse Hoffnung auf harmonisches Privatleben

Life.

Die Schweizer Bevölkerung schaut für das eigene private Leben auf optimistisch hohem Niveau ins neue Jahr 2016 – dies obwohl die Erwartungen an die Wirtschaft in Folge gefallen sind. Die Zufriedenheit für das private Leben ist erstaunlich hoch, trotz der unterdurchschnittlichen Zufriedenheit mit den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Sind die Schweizerinnen und Schweizer derart unabhängig in ihrer persönlichen Zufriedenheit gegenüber den Veränderungen im Umfeld oder findet hier ein Rückzug ins Privatleben statt?

So ergibt die aktuelle Umfrage von swissfuture, dass für die Menschen in der Schweiz die Hoffnungen auf eine glückliche Ehe und Familie, ein harmonisches Leben und vertrauensvolle Beziehungen mit den Mitmenschen wichtiger sind als Erfolg oder mehr Geld, die Eurokrise und die wirtschaftspolitischen Debatten scheinen noch nicht im Privatleben angekommen zu sein. Insbesondere das Bedürfnis nach Harmonie ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die wachsende Hoffnung auf mehr Sicherheit im eigenen Umfeld scheint eine Reaktion auf die wachsende Terrorbedrohung zu sein. In steigendem Masse sehen die Umfrageteilnehmenden die Verantwortung für ihre Hoffnungen primär bei sich selbst und ihrem engen persönlichen Umfeld, dagegen wird in Fachleute, Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter deutlich weniger Hoffnung gesetzt.

Obwohl Einwanderer in punkto Arbeitsmarkt und bezüglich Gesundheits- und Sozialsystem eher als Bedrohung empfunden werden, betrachtet trotzdem eine Mehrheit der Bevölkerung Einwanderer im Allgemeinen als einen Gewinn für die Wirtschaft. Bezüglich der kulturellen Folgen von Einwanderern gibt es eine Polarisierung in der Gesellschaft.

swissfuture, die 1970 gegründete Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung, erhebt seit 2009 jährlich das Hoffnungsbarometer als grosse Internet-Umfrage. Im November haben europaweit über 30‘000 Personen an der Umfrage teilgenommen, für die Schweiz wurden 9‘496 Fragebögen ausgewertet. Das Hoffnungsbarometer wird jährlich von Dr. Andreas Krafft, Vorstand swissfuture und Dozent an der Universität St. Gallen, in Zusammenarbeit mit Professoren und Dozenten der Universitäten F-Rennes, CZ-Brno, Malta und PL- Bydgoszcz weiterentwickelt und ausgewertet. Das Hoffnungsbarometer wurde 2009 vom swissfuture Präsident Dr. Andreas M. Walker begründet.

www.swissfuture.ch

www.hoffnungsbarometer.ch

Hier geht es zum Bericht => swissfuture Hoffnungsbarometer für 2016 – medienmitteilung CH – kurz


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Hoffnungsbarometer 2015 – Deutschland

1.  Allgemeine Info

Bereits zum sechsten Mal seit 2009 und zum dritten Mal seit 2012 in Deutschland erhoben Dr. Andreas Krafft und Dr. Andreas M. Walker von swissfuture.ch im November 2014 das Hoffnungsbarometer für das kommende Jahr mit einer grossen Internet-Umfrage in deutscher, französischer, englischer, tschechischer und erstmals auch in norwegischer Sprache. Rund 45‘000 Personen aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich und weiteren Ländern nahmen dieses Jahr an der Umfrage teil.

Für Deutschland wurden 4‘579 vollständige und korrekte Fragebogen ausgewertet.

swissfuture ist die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung und wurde 1970 gegründet. Co-Präsidenten von swissfuture sind Dr. Andreas M. Walker und Cla Semadeni. swissfuture fördert als parteipolitisch und religiös neutraler Verein und Mitglied der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW die Zukunftsforschung und -gestaltung in der Schweiz und macht deren Ergebnisse der Bevölkerung zugänglich. swissfuture führt Tagungen, Seminare und Studien durch und äusserst sich in den Medien zu Zukunftsfragen. Vgl. www.swissfuture.ch

Dr. oec. HSG Andreas Krafft ist seit 2012 der akademische Leiter des Hoffnungsbarometers. Er ist Vorstandsmitglied von swissfuture, Strategieberater und Dozent an der Universität St. Gallen.

Dr. Andreas M. Walker ist seit 2009 Initiator und Gesamtverantwortlicher des Hoffnungsbarometers. Er ist seit 2009 Co-Präsident von swissfuture und Leiter des Think Tanks „weiterdenken.ch – your partner for future, hope & responsibility“. Vgl. www.weiterdenken.ch

Die Studie wird durch ein internationales Team begleitet:

  • Tschechien: Frau Prof. Dr. Alena Slezáčková, Masaryk University, Brno, führende Spezialistin für positive Psychologie der Tschechischen Republik,
  • Frankreich: Prof. Dr. Charles Martin-Krumm, Maître de Conférences à l’Institut Universitaire de Formation des Maîtres de Rennes.
  • Norwegen: Frau Dr, Trude Furunes, Universitetet i Stavanger, Vice Dean for Research
  • Malta: Prof. Carmel Cefai, University of Malta, Director Centre for Resilience and Socio-Emotional Health and Head of Department Psychology, Faculty for Social Wellbeing
  • Österreich: Frau Prof. Dr. Tatjana Schnell, Universität Innsbruck, die führende Sinn-Forscherin Österreichs,

 

2.  Erwartungshaltung für das kommende Jahr 2015

Die Erwartungshaltung für das private Leben bewegt sich seit Jahren konstant auf einem eher optimistischen Niveau und ist deutlich höher als die Erwartungen für die nationale Politik oder Wirtschaft.

Zwar immer noch auf eher pessimistischem Niveau aber seit drei Jahren leicht steigend sind die Erwartungen zugunsten von Klima und Umwelt.

D - Abb 1

Abbildung 1: Mit welcher Grundstimmung erwarten Sie das kommende Jahr 2015?
1 = sehr pessimistisch ; 2 = eher pessimistisch ; 3 = ausgewogen ; 4 = eher optimistisch ; 5 = sehr optimistisch

 

3.  Die drei grossen W-Fragen zur Hoffnung

3.1 Welches sind Ihre grossen persönlichen Hoffnungen für 2015?

Die persönliche Gesundheit, eine glückliche Ehe, Familie bzw. Partnerschaft sowie Harmonie im Leben bilden die stabile Spitzengruppe der persönlichen Hoffnungen.

Die Hoffnungen für die Arbeitswelt sind wieder am Wachsen: die Bedeutung eines sicheren Arbeitsplatzes, mehr Geld und Erfolg in der Arbeit nehmen tendenziell zu.

Die Hoffnung auf religiöse Erfahrungen bildet das Schlusslicht.

D - Abb 2

Abbildung 2: Welches sind Ihre grossen persönlichen Hoffnungen für 2015? (Mittelwert D)
0 nicht wichtig; 1 etwas wichtig, 2 ziemlich wichtig, 3 sehr wichtig

D - Abb 3

Abbildung 3: Welches sind Ihre grossen persönlichen Hoffnungen für das kommende Jahr?

D - Abb 4

Abbildung 4: Welches sind Ihre grossen persönlichen Hoffnungen für das kommende Jahr?

3.2 Von wem wünschen Sie, dass er in schwierigen Zeiten mehr Hoffnung vermittelt?

Der unmittelbare Ehe- bzw. Lebenspartner und die nahen Familienmitglieder sind die wichtigsten Hoffnungspartner.

Die Repräsentanten der grossen gesellschaftlichen Institutionen jenseits der Familie, also von Universität, Wirtschaft und Kirche, die letzten Ränge belegen. Demgegenüber wird wesentlich mehr von der Politik erwartet.

Die Bedeutung von Lehrpersonen ist kontinuierlich am Sinken.

D - Abb 5

Abbildung 5: Von wem wünschen Sie, dass er in schwierigen Zeiten mehr Hoffnung vermittelt?
0 nicht wichtig; 1 etwas wichtig, 2 ziemlich wichtig, 3 sehr wichtig

D - Abb 6

Abbildung 6: Von wem wünschen Sie, dass er in schwierigen Zeiten mehr Hoffnung vermittelt? Zeitreihe

3.3 Was tun Sie selbst, damit sich Ihre Hoffnungen erfüllen?

D - Abb 7

Abbildung 7: Was tun Sie selbst, damit sich Ihre Hoffnungen erfüllen? 2015
0 nicht wichtig; 1 etwas wichtig, 2 ziemlich wichtig, 3 sehr wichtig

D - Abb 8

Abbildung 8: Was tun Sie selbst, damit sich Ihre Hoffnungen erfüllen? Zeitreihe

 

4.  Zum Forschungsteam

Kerngruppe

010214_0041_Hoffnungsba40.jpgDr. oec HSG Andreas Krafft

Akademischer Leiter des Hoffnungsbarometers
Dozent an der HSG, Ökonom und Fachmann für Sozialpsychologie von Organisationen und für Gesundheitsmanagement (Salutogenese), Geschäftsführer von MDS Management Development Services AG, design. Vorstandsmitglied von swissfuture

Wittenbach SG, verheiratet, Vater von 2 Kindern

 

 

010214_0041_Hoffnungsba39.jpgDr. phil. Andreas M. Walker, http://www.weiterdenken.ch/

Kontaktperson für Medien und Öffentlichkeitsarbeit
Gesamt-Projektleiter und Initiator des Hoffnungsbarometers
Co-Präsident von swissfuture, der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung
Gründer und Leiter des Think Tanks weiterdenken.ch, ,
Basel, verheiratet, Vater von 4 Kindern

 

Die Studie wird durch ein internationales Team begleitet:

  • Tschechien: Frau Prof. Dr. Alena Slezáčková, Masaryk University, Brno, führende Spezialistin für positive Psychologie der Tschechischen Republik.
  • Frankreich: Prof. Dr. Charles Martin-Krumm, Maître de Conférences à l’Institut Universitaire de Formation des Maîtres de Rennes.
  • Norwegen: Frau Dr, Trude Furunes, Universitetet i Stavanger, Vice Dean for Research
  • Malta: Prof. Carmel Cefai, University of Malta, Director Centre for Resilience and Socio-Emotional Health and Head of Department Psychology, Faculty for Social Wellbeing
  • Österreich: Frau Prof. Dr. Tatjana Schnell, Universität Innsbruck, die führende Sinn-Forscherin Österreichs,

 

5.  Kennzahlen zu Struktur und Qualität von Stichprobe und Studie

 

Methode:
Online-Befragung

Instrument:
Elektronischer Fragebogen

Grundgesamtheit:
web- und e-mail-aktive Personen aller Altersgruppen aus Deutschland

Umfang:
Insgesamt 150 Variablen und 14 sozio-demographische Fragen

Sample-Größe:
Rund 45‘000 Teilnehmende; hier: 4‘579 ausgewertete Fragebögen (vollständig, korrekt, D)

Repräsentativität:
breit abgestützte Umfrage durch die Zusammenarbeit mit 20minuten als Medienpartner, mit swissfuture, mit früheren Teilnehmenden sowie breiter Präsenz auf diversen Social Media Plattformen

Erhebungszeitraum:
01.11.2014 – 30.11.2014

Akademische Leitung:
Dr. oec HSG Andreas Krafft

Gesamtleitung:
Dr. phil. Andreas M. Walker walker@weiterdenken.ch

Zitierweise:
Verwendung unter Quellenangabe gestattet

 

 


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Hoffnung 2012 – Medienmitteilung – Aufbruch ins Private als Hort der Hoffnung

Im November 2011 führten swissfuture und weiterdenken.ch zum dritten Mal die grosse Internet-Umfrage zu den Hoffnungen der Schweizerinnen und Schweizer durch. Auch dieses Mal nahmen wieder über 5‘000 Personen an der Umfrage zu ihren Hoffnungen für das kommende Jahr teil. Die Resultate zeigen beachtenswerte Ergebnisse, die uns wertvolle Impulse für unser Privatleben, aber auch für unser Zusammenleben am Arbeitsplatz und in der Kirchgemeinde geben können.

 

Aufbruch ins Private als Hort der Hoffnung

Nach zwei Jahrzehnte der ökonomischen Euphorie und eines materialistischen Welt- und Menschenbildes melden sich in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit soziale und emotionale Bedürfnisse zurück. Die weltwirtschaftliche Euphorie ist als Illusion geplatzt, die grossen politischen Konzepte haben sich nicht als Visionen bestätigt –konsequenterweise rücken die Menschen näher zusammen und suchen Vertrauen und Hoffnung im unmittelbaren sozialen Umfeld. Wem bin ich nahe genug, dass ich ihm vertrauen kann? Wer ist mir nahe genug, so dass er mir in Not helfen wird? Die traditionellen Vorstellungen von Ehe, Partnerschaft, Familien und Freunden und gewinnen wieder an Bedeutung. 64% hoffen auf eine glückliche Ehe bzw. Freundschaft. Wenig überraschend: diese Hoffnung ist bei Frauen (67%) verbreiteter als bei Männern (62%). Doch eher erstaunlich: Diese Hoffnung nimmt mit steigendem Bildungsniveau zu.

Auf Platz 1 der grössten persönlichen Hoffnungen rangiert die „glückliche Ehe, Familie und Partnerschaft“ (64%) noch vor der persönlichen Gesundheit (55%) oder dem beruflichen Erfolg (39%).

Bei der Frage nach den grossen Hoffnungsträgern belegen das Selbstvertrauen in die eigene Person (44%), der Ehepartner (32%) und die eigenen Kinder (20%) Spitzenplatzierungen unter den Top 6. Und als Hoffnungsvermittler in schwierigen Zeiten werden unter den Top 3 die Menschen des unmittelbaren sozialen Umfelds gesehen: Ehepartner und Familie (71%), Freunde (62%) und die Eltern (47%) – weit vor religiösen oder professionellen Funktionsträgern. So stammen auch die wichtigsten hoffnungsvermittelnden Erfahrungen aus dem engsten Umfeld: für 61% in guten Beziehungen zur Familie, für 53% in guten Beziehungen zu Freunden – der Erfolg im Beruf wird nur von 28% genannt.  So erstaunt es auch nicht, dass das eigene Zuhause (46%) und die Gemeinschaft mit Freunden (48%) unter den Top 3 der symbolischen Orte der Hoffnung rangieren – der Arbeitsplatz wurde nur von 3% genannt.

Der Mensch hat eine Sehnsucht nach Einheit mit sich selbst, dem Du, der Welt, mit Gott. Nach Viktor Frankl ist der der Wille zum Sinn der Wunsch des Menschen, die Zerrissenheit des Lebens zu überwinden – denn da, wo Beziehung, Einheit hergestellt ist, wird Sinn erfahren.“ Gesunde Menschen sind trotz ihrer hohen Selbstachtung nicht übermässig nachsichtig gegen sich selbst, und nicht nur mit der eigenen Person oder dem eigenen Wohlergehen beschäftigt. Vielmehr setzen sie sich Ziele, die über ihr persönliches Wohl hinausgehen. Die Ziele können weit gesteckt oder ganz bescheiden sein, entscheidend ist jedoch, dass sie ihrer Natur nach nicht egoistisch sind, sondern anderen nützen. Gesunde Menschen sind mitfühlend und haben einen ausgeprägten Gemeinsinn. Sie versuchen erst zu verstehen und dann, verstanden zu werden. In unsicheren Zeiten geben beständige Beziehungen Sicherheit und bieten Hoffnung. Denken Sie nur daran, welche unzerreissbaren Bindungen in Notzeiten zwischen Kindern oder zwischen Erwachsenen schon immer entstanden sind! Joachim Bauer hat in seinem Buch „Das Prinzip Menschlichkeit: Warum wir von Natur aus kooperieren“ darauf verwiesen, dass wir weiter kommen, wenn wir füreinander da sind, als wenn wir uns gegenseitig übervorteilen.

 

Helden des Alltags als Hoffnungsträger Nr. 1

Wenn es um Vorbilder und Hoffnungsträgerinnen und -träger geht, dann setzen Schweizerinnen und Schweizer nicht auf politische, wirtschaftliche oder religiöse Führer und Lichtgestalten, sondern sie schauen am liebsten auf die unscheinbaren Helden des Alltags und das unmittelbare persönliche Umfeld. 53% (und sogar 62% der Frauen) wählten „die vielen Menschen ohne grosse Namen, die ihr schweres Schicksal bewundernswert bewältigen“ und so auch zum konkreten und realistischen Vorbild für den eigenen Alltag werden. Demgegenüber erhielt Barack Obama nur 20% der Stimmen und die am meisten genannte Bundesrätin, Evelyne Widmer-Schlumpf, nur 10%. Philipp Hildebrand als die am meisten genannte Führungsperson aus Wirtschaft und Finanzen gar nur 4%.

Es ist bezeichnend, dass die wahren Helden nicht die grossen Forscher oder die bedeutenden Politiker sind, weder die berühmten Künstler noch die bekannten Sportler; sondern an der Spitze der Hoffnungsträger rangieren Menschen, «die ein schweres Schicksal meistern», und solche, «die sich unter grossen persönlichen Opfern für andere einsetzen, anderen helfen». Wer auch noch in einer hoffnungslosen Situation, der er hilflos gegenübersteht einen Sinn erkennt, kann diese einfacher meistern. Worauf es ankommt, ist die Haltung und Einstellung, mit der er einem unvermeidlichen und unabänderlichen Schicksal begegnet. Viktor Frankl – der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse – hat daraus seine Konzeption erarbeitet, welche sich durch die Resultate der Umfrage bestätigen. Es macht den Menschen deshalb Mut, dass es die einfachen Leute sind, welche ihr Schicksal meistern, weil sie nicht unerreichbare Grössen sind; jeder kann also sein Schicksal meistern.

 

Hoffnung gesucht durch sinnvolle und zufriedenstellende Arbeit

Offenbar ist der Mensch doch kein reiner homo oeconomicus, denn 48% erhoffen sich für 2012 eine sinnvolle und zufriedenstellende Aufgabe. Dies ist wichtiger als  Erfolg am Arbeitsplatz (39%). Wir brauchen zwar Geld, um in einer markt­wirtschaft­lichen Gesellschaft überleben zu können, aber um glücklich zu sein, ist die Sinnfrage gerade auch am Arbeitsplatz doch noch wichtiger als die reine Geldfrage.

Diese Gewichtung wird durch einige demografische Unterschiede pointiert: Sie gilt für 53% der Frauen aber nur für 44% der Männer. Und sie nimmt mit steigendem Bildungsniveau zu: so wünschen sich 59% der Universitäts- und Hochschul­absolventen eine sinnvolle Arbeit – aber nur 43% der Berufsschulabsolventen nennen diese Hoffnung.

Für dieses Thema wird auch persönliches Engagement investiert. Bei der Frage „Für welche Bereiche haben Sie sich 2011 persönlich engagiert?“ antworten immerhin 34% in diesem Sinne. Der Verlust des Lebenssinns ist bei der Frage „Wann in Ihrem Leben waren Sie schon besonders verzweifelt und hoffnungslos?“ die 5.-häufigste Antwort. Und bei der Frage „Welche Ihrer bisherigen Erfahrungen stärken Sie in Ihrer Hoffnung?“ nennen 45% „Der Dank von Leuten, denen ich geholfen habe“ und 33% nennen „Gutes Tun für einen sinnvollen Zweck“.

Die Sinnfrage motiviert. Der Mensch möchte sich identifizieren mit seinen Aufgaben und seiner Umgebung. Wo Sinn- und Wertelosigkeit herrschen, erkranken Menschen, Unternehmen, Wirtschaft und die Gesellschaft.
Der grösste Teil der Umfrageteilnehmenden möchte eine Kultur, die sinnvolle Rahmenbedingungen, menschliches Wachstum zulässt und das Stiften von Nutzen für andere Menschen in den Mittelpunkt stellt, eine „neue Beziehungsqualität“ im Sinne eines förderlichen, selbstwertstärkenden „Miteinander Umgehens“ ermöglicht. Leider kommen die Führungspersönlichkeiten als Hoffnungsträger sehr schlecht weg. Wohl gerade deswegen, weil sie diese Kultur nicht bieten können oder wollen. Der Hauptdenk- und Lernfehler ist, dass wir „Nehmen“ wollen ohne zu „Geben“. Frau Pircher-Friedrich meint denn auch, dass wir zuerst geben müssen, bevor wir nehmen können. Unser egozentrisches, kurzsichtiges, lineares und fragmentierendes Denken steht persönlichem und dem Wachstum und Erfolg im Wege.

Es ist deshalb wichtig, dass Unternehmen und Werke auch Geisteshaltungen, Vorbilder, Visionen, Werte und Hilfestellungen anbieten, die dem Menschen seine Würde im Sinne eines freien, authentischen Wesens wiedergeben, den Menschen in seine Verantwortung wieder zurückführen und ihn zu Spitzenleistungen herausfordern.

 

Suchst Du die Hoffnung? Dann suche die Natur!

Nicht religiöse Orte, auch nicht Orte von Bildung, Fortschritt und grossen politischen oder wirtschaftlichen Erfolgen, sondern die eigene Naturerfahrung ist für den Schweizer die Quelle der Hoffnung. Seien es die Antworten auf die Frage „An welchen Orten empfinden Sie ein besonderes Gefühl der Hoffnung“, auf „Welche Ihrer bisherigen Erfahrungen stärken Sie in Ihrer Hoffnung?“ oder auf „Wie reagieren Sie, wenn sich Ihre Hoffnungen nicht erfüllen?“ – jedes Mal belegt die persönliche Erfahrung der Natur einen Spitzenplatz.

Bedenklich ist dabei: Die grossen Symbole und Schlagworte des aktuell geltenden Leistungs- und Erfolgsprinzips der liberalen Marktwirtschaft rangieren deutlich dahinter. Der eigene Arbeitsplatz ist gar nur für 13% ein Ort der Hoffnung.

Weshalb schöpfen die meisten Leute Hoffnung aus der Natur? Wenn wir davon ausgehen, dass der Mensch nach der Sinnhaftigkeit seines Lebens fragt, findet er u.a. in der Natur dazu die Umgebung, welche ihm helfen drei Themenfelder – die Hoffnung spenden – zu beleuchten: 1. die Bewusstmachung der lebbaren Möglichkeiten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gegeben sind, 2. um die Bewusstmachung der lebbaren Sinnmöglichkeiten und 3. um die Bewusstmachung der persönlichen Verantwortung gegenüber solchen Sinnmöglichkeiten. Gelebt werden kann nur was in mir lebt. In der hektischen technischen Umgebung in der wir uns meist befinden, ist die ruhige Umgebung der Natur ein idealer Ort in dem sich der Mensch auf die existenziellen Fragen des Lebens ausrichten kann.


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Hoffnung 2011 – Medienmitteilung – Wirtschaftsführer sind keine Hoffnungsträger

Medienmitteilung (und hier geht’s zu den Details)

 

Trendstudie Hoffnung 2011: Umfrage zu Schweizer Hoffnungsträgern und Hoffnungen

Studie zeigt: Wirtschaftsführer sind keine Hoffnungsträger

Basel, 3. Januar 2011. – Die Schweiz ist ein hoffnungsvolles Volk, aber Wirtschaftsführer sind keine Hoffnungsträger. Obamas Stern ist auch in der Schweiz gefallen und meine Nächsten sind mir am nächsten: Vor allem Familie und Freunde stärken die Hoffnung und so richtig hoffnungsvoll sind wir nicht am Arbeitsplatz, sondern draussen in der Natur. Dies sind die Resultate der jüngsten Umfrage zur Trendstudie Hoffnung2011 von der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung swissfuture und weiterdenken.ch.

 

Was sind die konkreten Hoffnungen der Schweizer Bevölkerung? Und wer sind die Hoffnungsträger? Diesen Fragen ging swissfuture, die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung, und der Think Tank weiterdenken.ch zum zweiten Mal in einer gross angelegten Internet-Umfrage nach. Im November 2010 beteiligten sich 6‘193 Personen an der Umfrage. Wie im Vorjahr wurde die Schweizer Bevölkerung nicht nach ihrem Ängsten, Kummer und Sorgen für das nächste Jahr gefragt, sondern in der Umfrage standen die konkreten Hoffnungen, Hoffnungsträger und Grundlagen der Hoffnung im Zentrum.

 

Die Schweizerinnen und Schweizer sind in einem Dilemma: Zwar richten sich viele Hoffnungen auf die wirtschaftliche Situation – doch nur die Führungskräfte der Wirtschaft selbst sind für die nationale Wirtschaft für 2011 hoffnungsvoll. Zudem werden diese Wirtschaftsführer nicht als Hoffnungsträger betrachtet. Nach wie vor richten sich viele konkrete Hoffnungen auf die wirtschaftliche Situation (42%: „Erfolg am Arbeitsplatz“ – das zweitwichtigste Ziel für 2011 nach dem erstrangierten „Gesundheit“ mit 55%, 31%: „sicherer Arbeitsplatz“, und 23%: „Verbesserung der Wirtschaftslage“. Doch nur die Führungskräfte der Wirtschaft selbst sind für die nationale Wirtschaft für 2011 hoffnungsvoll – und auch dies nur mässig. Für die globale Wirtschaft sind aber nicht einmal sie hoffnungsvoll eingestimmt.

 

Schweizer Wirtschaftsführer keine Hoffnungsträger

Trotz ihrer Medienpräsenz und ihrem Gewicht in der politischen Diskussion werden die grossen Wirtschaftsführer der Schweizer Wirtschaft von der Bevölkerung nicht als Hoffnungsträger betrachtet – alle zur Auswahl gestellten Wirtschaftsgrössen erhielten nur marginale Anteile von weniger als 2% der Stimmen. Demgegenüber setzt immerhin ein knappes Viertel der Geschäftsleitungsmitglieder Hoffnungen in den neuen Bundesrat Johann Schneider-Ammann. An erster Stelle mit 46% steht die Hoffnung „in die eigene Person“.

 

Offenbar scheinen die Werte der protestantischen Wirtschaftsethik in der Schweiz immer noch zu zählen: So setzt knapp die Hälfte – sowohl bei den Angestellten wie auch bei den Geschäftsleitungsmitgliedern – auf das typisch schweizerische Prinzip der Eigenverantwortung. Knapp ein Fünftel sieht in der Vermittlung von Hoffnung eine der Führungsaufgaben – der Vorgesetzte bzw. Arbeitgeber soll Hoffnung vermitteln. Die typischen Funktionen aus der Geschäftswelt – Geschäftskollegen, Unternehmer und Manager – schneiden wiederum wie schon bei den einzelnen Hoffnungsträgern auf den hinteren Rängen ab.

 

Arbeitsplatz kein Ort der Hoffnung

Obwohl sich die Wirtschaft gerne als zukunftsgewandt, fortschrittlich und innovativ präsentiert, scheint ihr eigener Beitrag zur konkreten Hoffnungskompetenz nur sekundär zu sein. Hauptsächlich wird Hoffnung aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld und aus Erlebnissen in der Natur geschöpft. Nur ein Drittel definiert seine Hoffnungskompetenzen aus seiner Problemlösungskompetenz oder aus konkreten beruflichen Erfolgen. Erstaunlich ist, dass der Verdienst von viel Geld nur eine marginale Rolle im Zusammenhang mit Hoffnung hat – sogar bei den teilnehmenden Geschäftsleitungsmitgliedern schöpfen nur 8% ihre Hoffnung aus dem finanziellen Erfolg. Ebenso bemerkenswert ist, dass die typischen Räume und Örtlichkeiten der Wirtschaft und Arbeit keine Hoffnung zu vermitteln scheinen, obwohl doch gerade hier wirtschaftliche Probleme gelöst und Innovationen geleistet werden sollen. Primär wird das Gefühl der Hoffnung in der freien Natur und Zuhause empfunden. Nur ein Sechstel bezeichnet seinen Arbeitsplatz als einen Ort, an dem Hoffnung empfunden wird. Was läuft hier falsch?

 

Trend zurück zur Natur

Die aktuellen Ergebnisse der Studie „Hoffnung2011“ bestätigen den aktuellen Trend „Zurück zur Natur“ eindrücklich: Die Natur ist uns Schweizern unser Hort der Hoffnung. In der Natur suchen wir Trost nach Enttäuschungen. Erfahrungen in der Natur sind uns Voraussetzung, um voller Hoffnung und Lebenswille positiv in die Zukunft zu gehen: 67% der Teilnehmenden bezeichnen „die freie Natur“ als einen Ort, an dem sie ein Gefühl der Hoffnung empfinden. Dies ist mit deutlichem Vorsprung die häufigste Antwort auf die Frage nach Orten der Hoffnung. „Schöne Erlebnisse in der freien Natur“ ist für 46% der Teilnehmenden die Erfahrung, die sie in ihrer Hoffnung stärkt. 35% der Teilnehmenden gehen bewusst „in der freien Natur spazieren“, um die Enttäuschung über nicht erfüllte Hoffnungen zu verarbeiten.

 

Allein und einsam führt zu „Alleinsamkeit“

Der Megatrend der „Alleinsamkeit“ wird uns in den kommenden Jahren zunehmend beschäftigen – die Megatrends der Individualisierung und der Langlebigkeit führen dazu, dass immer mehr Personen in einem Single-Haushalt leben – nicht nur alleine sondern offensichtlich auch einsam. Die empirischen Resultate der Studie zeigen, dass das unmittelbare soziale Umfeld – Lebenspartner, Familie oder ein gutes Netzwerk an Freunden die entscheidende Basis für die Hoffnungskompetenz und somit für die Resilienz einer ganzen Bevölkerung in Krisenzeiten sind. 75% der Familien mit Kind aber nur 57% der Singles bezeichnen sich als glückliche und zufriedene Menschen. Im Leben von 71% der Familien mit Kind aber nur bei 58% der Singles überwiegen Hoffnungen die Ängste. 49% der Familien mit Kind aber nur 30% der Singles glauben, dass ihre Hoffnungen meistens in Erfüllung gehen. 38% der Familien mit Kind aber nur 22% der Singles waren noch nie verzweifelt und hoffnungslos. Die Hälfte der Singles hofft darauf, im kommenden 2011 endlich die grosse Liebe zu finden.

 

Im Anhang finden Sie die Auswertung sowie ausgewählte Ergebnisse

1.      Den Überblick über die Resultate inkl. Interpretationen

2.      Sonderauswertung „Hoffnung und Wirtschaft“

3.      Sonderauswertung „Hoffnung und Natur“

4.      Sonderauswertung „Alleinsamkeit“

 

Und hier geht’s zu den Details

 


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Hoffnung 2010 – Medienmitteilung – Politik schlägt Wirtschaft um Längen

 

Medienmitteilung (Und hier geht es zu den Details)

 

Umfrage zu Schweizer Hoffnungsträgern und Hoffnungen 2010

Studie Hoffnung 2010: Politik schlägt Wirtschaft um Längen

Die Schweizer sind trotz Krise ein hoffnungsvolles Volk sind. Das zeigt eine erstmals in der Schweiz von swissfuture und weiterdenken.ch durchgeführte Studie zum Thema Hoffnung, an der 2‘735 Personen teilnahmen. Für vier von fünf Schweizern ist Hoffnung jetzt wichtig ist. Dabei wird viel mehr Hoffnung in Privatpersonen und Politikern gesetzt als in Wirtschaftsvertreter – Hoffnungsträger Nummer 1 ist Barack Obama.

Schlechte Nachrichten Tag für Tag: Das tägliche Bombardement mit Nachrichten über Bankenpleiten, Entlassungen und Firmenschliessungen ängstigt und deprimiert. Es gibt Krisen, deren Ausgang ungewiss ist, und Probleme, die es zu bewältigen gilt. Zuversicht wird in Zeiten wie diesen schnell zur Mangelware. Gerade jetzt bräuchten die Menschen Hoffnung, sagt der Managementprofessor und Psychoanalytiker Manfred Kets de Vries von der renommierten Business School Insead in Fontainebleau bei Paris. Der Leiter des Global Leadership Centre fordert Politiker und Manager auf, mehr Hoffnung zu verbreiten.[i] Das Gottlieb Duttweiler Institut nennt „Hoffnung“ als einen der relevantesten Trends.[ii]

Ist „Hoffnung“ heute überhaupt ein relevantes Thema in der Schweiz? 84% gaben als Antwort, dass Hoffnung für sie „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“ ist. Nur für 16% ist Hoffnung „mässig“ oder „gar nicht“ wichtig. 48% der Antwortgebenden sind überzeugt, dass ihre Hoffnungen „häufig“ oder „meistens“ in Erfüllung gehen, bei 40% gehen sie gelegentlich in Erfüllung, nur für 11% gehen ihre Hoffnungen „nie“ oder „selten“ in Erfüllung. Und 1% zählt sich zu den Glückspilzen, deren Hoffnungen immer in Erfüllung gehen.

Die grössten Hoffnungen 2010

Die grössten Hoffnungen in der Schweiz für 2010 sind der Erhalt der persönlichen Gesundheit und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Ein Drittel der Antworten nannten „persönliche Gesundheit“, 22% „Erfolg am Arbeitsplatz“ und 16% einen „sicheren Arbeitsplatz“ als grösste Hoffnungen. Dabei ist den Männern der „Erfolg“ und den Frauen die „Sicherheit“ wichtiger. Die persönliche Gesundheit ist besonders für über 40-jährige (44%) und Frauen (42%) das wichtigste Thema. „Hoffnung und Freude sind die besten Ärzte“ wurde von 24% als eines der wichtigsten Zitate genannt.

Auf Platz 4 folgt „die grosse Liebe finden“ mit 16% Nennungen. Für Singles ist die grosse Liebe mit 38% Nennungen die wichtigste Hoffnung, für Jugendliche unter 20 Jahren ist sie neben dem beruflichen Erfolg die zweitwichtigste Hoffnung (31%). Erfolgreiche Massnahmen gegen den Klimawandel sind am ehesten eine relevante Hoffnung für Senioren über 65 Jahre (26%).

Die grössten Hoffnungsträger 2010

42% nannten Barack Obama als einen ihrer drei grössten Hoffnungsträger für 2010. „Yes, we can“ wurde auch von 35% als eines der wichtigsten Zitate zur Hoffnung genannt. Die Schweizer Bundesräte Didier Burkhalter wurde von 9% und Ueli Maurer von 7% genannt.

Der eigene Lebenspartner wurde von mehr als einem Drittel und die eigenen Kinder bzw. Grosskinder wurden von einem Viertel genannt. Weitere Nennungen aus den Top Ten sind Dalai Lama mit 14%, Roger Federer mit 10%, Alt-Bundesrat Christoph Blocher mit 7%, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 6% und der Fussballer Alex Frei mit 4%. Zur Wahl stand eine Liste mit 30 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport, Religion, Kultur, Medien, Bildung und dem privaten Umfeld. Die Wirtschaftsvertreter erhielten alle weniger als 3%.  

Wer soll Hoffnung verbreiten?

Hoffnung verbreiten liegt in der Eigenverantwortung und ist Sache der Familie und der Politik: 38% der Antwortgebenden bekannten sich zur Eigenverantwortung, bei den Frauen sind dies sogar 46%, bei den 40- bis 64-jährigen ist es mehr als die Hälfte, bei den Jugendlichen unter 20 Jahren aber nur ein Fünftel. 27% sieht diese Zuständigkeit beim Lebenspartner, 17% bei den Eltern. Jugendliche unter 20 Jahren sehen dies zu 36% beim Lebenspartner, zu 35% bei den Eltern.

Über 20% sieht die Aufgabe des Hoffnung verbreiten bei den Politikern, 13% bei den Medien und 12% bei der Kirche. Weniger als 10% sieht diese Aufgabe bei Wirtschaftsvertretern, weniger als 5% bei den Bildungsvertretern und weniger als 2% bei Sportlern. Hier ist augenfällig, dass die Vertretungen aus der Politik weit vor den Vertretungen aus der Wirtschaft liegen.

Raus aus den Häusern – Hoffnung empfinden wir in der Natur

Was den Ort betrifft, an dem am ehesten Hoffnung geschöpft wird, ist ein klarer Trend ersichtlich: Die Schweizer empfinden in der freien Natur (47%), am Meeresstrand (23%) und auf einem Berggipfel (18%) am ehesten Hoffnung. Interessant für das Alpenland Schweiz ist, dass der Meeresstrand vor den Alpengipfeln rangiert. Zuhause empfinden ein Drittel das Gefühl der Hoffnung. 14% finden dieses Gefühl in einer Kirche bzw. in einem Tempel. Alle Orte aus Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Technik erhielten weniger als 10%.

Erfahrungen im familiären Umfeld, erfolgreiche Leistungen und religiöse Erfahrungen stärken vor allem die Hoffnung.40% der Umfrageteilnehmenden stärken ihre Hoffnung aus ihren familiären und freundschaftlichen Beziehungen, 23% aus der Erinnerung an eine glückliche Kindheit. 24% gründen ihre Hoffnung darauf, dass sie schwierige Probleme selbst gemeistert haben, 14% berufen sich auf ihre erfolgreiche Ausbildung und 11% auf berufliche Erfolge. 20% glauben, dass sie schon erlebt haben, wie ihre Gebete erhört worden sind.

Historischen Leitfiguren, die Hoffnung vermitteln

Danach befragt, wer die historischen Hoffnungsträger sind, ragen vor allem die eigenen Eltern und Grosseltern (24%) sowie Jesus Christus (22%) heraus. Auch in dieser Frage bestätigt sich die Bedeutung des unmittelbaren persönlichen Umfeldes für die eigene Hoffnungskompetenz. In dieser Frage kann die christliche Vergangenheit der Schweiz erkannt werden, wird doch Jesus Christus mit immer noch 22% auf dem 2. Rang deutlich vor nationalen und internationalen historischen Grössen aus Politik, Bildung, Wissenschaft und Technik etc. genannt. Gemeinsam mit Mutter Theresa (15%) und Buddha (12%) machen religiöse Leitfiguren die Hälfte der ersten sechs aus.

Trendstudie Hoffnung 2010

2‘735 Teilnehmende haben im November 2009 an einer Internet-Umfrage zum Thema „Hoffnung“ teilgenommen, die swissfuture, die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung, und weiterdenken.ch – your partner for future, hope & responsibility durchführten. In der Umfrage wurden neun demografische Indikatoren erhoben. Mit deren Hilfe, insbesondere mit den Indikatoren Geschlecht, Alterskategorie, Haushaltsform und Religionszugehörigkeit, sowie einem entsprechenden Modell, das auf entsprechenden Daten des Bundesamtes für Statistik basiert, konnten die Ergebnisse gewichtet werden, so dass die Resultate für die Deutschschweiz als annähernd repräsentativ gelten.

Der Forschungsbericht wird Ende Januar auf den Homepages  http://www.swissfuture.ch, auf http://www.hoffnung2010.ch und auf http://www.weiterdenken.ch publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Frühling 2010 wird sich das swissfuture Magazin für Zukunftsmonitoring im Heft 2010/1 den Resultaten und dem Umfeld der Studie widmen.

Und hier geht es zu den Details

[i] http://www.presseportal.de/pm/66785/1378642/wirtschaft_weiterbildung/rss